Und der Gewinner ist … !

Endlich bin ich wieder schreibfähig. Seit letztem Samstag Abend befand ich mich im Siegestaumel. Aber der Reihe nach.

Wie alle Jahre fand auch heuer der Schweizerische Brass Band Wettbewerb in Montreux statt. Am Samstag, 27. November 2011. Ein Datum, das man sich merken sollte, denn es ist in meine persönliche Geschichte eingegangen. Und zwar deshalb, weil wir mit der Regional Brass Band Bern das Unmögliche geschafft haben und in der ersten Stärkeklasse den obersten Platz auf dem Podest erklommen, den Pott nach Bern geholt, schlicht: gewonnen und uns gegen 13 Konkurrenten durchgesetzt haben! Als Beleg möge die offizielle Rangliste dienen.

An der Rangverkündigung werden jeweils die ersten 6 Bands einer Kategorie verkündet. Ich erinnere mich verschwommen, wie ich,  nachdem die RBB weder als 6.- noch 5.-klassierter Verein erwähnt worden war, bereits den Grossteil meiner Hoffnung vergraben hatte. Als klar war, dass wir auch den 4. Rang nicht geschafft hatten, wunderte ich mich, denn soo schlecht hatten wir nun auch nicht gespielt. Ich fand mich bereits damit ab, in der hinteren Hälfte des Klassements angesiedelt zu sein, denn 3. und 2. waren wir offensichtlich auch nicht. Umso grösser waren dann mein Erstaunen und die Freude, als es hiess «Und der Gewinner der ersten Stärkeklasse mit 97 Punkten, le vainqueur de la première catégorie avec nonante-sept points est [Kunstpause] Regional Brass Band Bern!» Hoppla! Und schon wurde geschrieen und gehüpft und geumarmt und getanzt und gejohlt und gefotografiert und gefreut, dass es schier kein Ende nehmen wollte.

Und nun bin ich also endlich wieder schreibfähig. Und nun weisst Du es auch. Und hast somit einen weiteren Grund, am 18. Dezember 2011 um 17 Uhr in der Johanneskirche Bern unser Adventskonzert geniessen zu kommen: Es wird schliesslich unser erstes Konzert als amtierender Schweizermeister 2011 sein. Voilà! Plädoyer abgeschlossen.

Eine klare Ansage

«Die Post ist da!» dachte ich mir gestern, als ich beim Nachhausekommen die zwei an mich adressierten Couverts auf dem Tisch gewahrte. Ich freue mich stets über Briefpost. Sie ist der Beweis dafür, dass jemand an einen gedacht hat: Sei es die Steuerbehörde, die das Schmieröl für die Volkswirtschaft einkassieren will, sei es die Lohnabteilung der Firma, die den monatlichen Lohnzettel verschickt oder sei es einfach ein Marketingfritz, der seine Reklame in den Briefkasten flattern lässt. Jedenfalls kann man bei jedem Brief den Absender ohne grosse Probleme eruieren.

… aber kann man das wirklich … ?

Der eine Brief stammte unverkennbar vom SEV, der Gewerkschaft des Verkehrspersonals. Da bin ich selbstverständlich Mitglied. Schliesslich macht man da ab und zu lustige Ausflüge, geht zum Beispiel das Bundeshaus besuchen und kann so live in der Session dabei sein und am Abend wird einem sogar noch das Znacht im alten Tramdepot bezahlt (leider nicht die Getränke, aber immerhin).

Der andere Brief war von aussen keinem Absender zuzuordnen. Lediglich meine Anschrift und eine A-Post-Marke waren zu sehen. A-Post, immerhin! Es musste sich also um etwas Wichtiges handeln. So griff ich flugs zum Brieföffner und schlitzte den Umschlag. Was darin zum Vorschein kann, will ich der grossen weiten Welt nicht vorenthalten. Siehe:

Drohend zeigt sich der Schriftzug.

Sonst nichts.

Ich schaltete sofort, war ja auch nicht weiter schwer: Da findet jemand, der regelmässig ein Stück einer meiner Züpfen verzehrt, ebendiese zu schmalzig und fordert für mein nächstes Backwerk den strikten Verzicht auf Butter.

Ich reagiere auf diese feige Forderung hinter anonymem Schutzschild, indem ich in die nächste Züpfe extra viel Schweineschmalz packe. 150 Gramm, oder sogar noch mehr. Und dann esse ich die ganz alleine. Oder aber ich führe endlich die lange versprochene Verköstigung durch … Interessierte mögen sich bitte nicht melden. Ich kenne sie bereits.

HERZLICHEN GLUCKWUNSCH, es hat keine Karte gegeben

Meine Aufforderung, alles über Postkarten zu vergessen, scheint Wirkung gezeigt zu haben: Lediglich ein Mail von Herrn RAUL GOMEZ GONZALES hat den Weg in meinen Postkartenpostkasten gefunden. Demnach habe ich in der spanischen Lotterie «NEUN HUNDERT FUENF UND DREISSIG TAUSEND, VIER HUNDERT SIEBZIG EURO. HERZLICHEN GLUCKWUNSCH!!!» gewonnen. Spannend. Ich wusste gar nicht, dass ich da überhaupt lotteriert hatte. Karte gab’s dann aber trotzdem keine für den RAUL. Er hatte ja seine Adresse nicht im Mail notiert, bloss eine Bankverbindung. Schön blöd. Jedenfalls ist das Angebot einer Postkarte aus Berlin mittlerweile definitiv hinfällig. Ab jetzt gibt’s nur noch Karten aus Bern.

Und dann noch dies! Ich sah mich gezwungen, meinem Velo einen neuen Vorderfinken zu spendieren. Normalerweise flicke ich die kaputten Schläuche ja. Nicht so aber diesmal: Ein knapp zentimeterlanger Riss im Mantel und das Pendant im Schlauch überzeugten mich von der Notwendigkeit, beides zu ersetzen. Habe ich heute getan, bin zufrieden damit und freue mich, morgen wieder zur Arbeit zu fahrradfahren.

Und damit wir alle noch etwas zu lachen haben, mache ich jetzt noch meinen Tippfehler publik, den ich aber wohlweislich noch rechtzeitig korrigiert habe: Im «flicken» nach «Normalerweise» vergass ich das «l». Haha. Wie derb. Gute Nacht.

Swing Bop!

Um meine unsägliche Aufforderung von gestern Nacht, man möge doch bitte seine Adresse als Kommentar oder E-Mail (an: postkarte@fritteli.ch!) hinterlassen, wenn man gerne mit einer Postkarte aus Berlin beglückt würde, schnellstmöglich in der Versenkung verschwinden zu lassen, damit ich nicht plötzlich noch den Kugelschreiber zücken muss, um meine krakelige Handschrift auf Reisen zu schicken, schiebe ich hurtig einen neuen Beitrag in die Öffentlichkeit.

Es handelt sich hierbei um eine rein persönliche Geschmacksbekundung in musikalischer Hinsicht: Durch pur lauteren Zufall bin ich heute auf Youtube über ein Video gestolpert, dessen bildlicher Inhalt mir gänzlich egal ist, von dessen musikalischer Untermalung hingegen ich zu meinem eigenen Erstaunen meinen Hintern in Bewegung versetzt sah, derart hat mich das rhythmische Gedudel mitgerissen. Schade, dass man in unserem Mittelraumbüro nur schlecht umhertanzen kann, ohne gleich als psychisch defekt abgestempelt zu werden.

Elektronisch-jazzig nenne ich die Stilrichtung in meiner unbeholfenen Sprache. Und hier kommt das Wunderwerk, welches Der Dritte Raum zustande gebracht haben; es nennt sich Swing Bop und groovt ganz unheimlich: http://www.youtube.com/watch?v=moy3KNJnn84

Und nun höre Dir das Lied an, tanze wild durch Deine Wohnung und vergiss alles, was ich jemals über Postkarten geschrieben habe!

Der letzte Alu-Beitrag. Garantiert.

Um der Vollständigkeit genüge zu tun, sollte ich wohl noch niederschreiben, dass mir die Direktion für Tiefbau, Verkehr und Stadtgrün der Stadt Bern bereits am 11. Juli dieses Jahres die Antwort hat zukommen lassen, die Plakette sei verwirrend und werde deshalb entfernt.

Ist sie mittlerweile worden. Ich bin echt positiv beeindruckt von unseren Stadtbehörden.

Kann man auch negativ beeindruckt sein? Keine Ahnung, weiss der Geier.

Was ich noch sagen wollte: Ich werde mich nächstes Wochenende in Deutsche Lande begeben. Wer gerne eine Postkarte zum Grusse aus der Hauptstadt der deutschen Bundesrepublik erhalten möchte, soll entweder seine Adresse als Kommentar oder als E-Mail bei mir liegen lassen. Ich vertraue bei diesem Aufruf darauf, dass meine Leserzahlen aufgrund meines liederlichen Schreibgebarens dermassen im Keller sind, dass ich bis Donnerstag keinen einzigen Kommentar, geschweige denn eine elektronische Briefmitteilung empfangen werde.

Was ich auch noch sagen wollte, ist ein öffentlicher Dank: Der Sidi, der wo früher einen Blog betrieben hat, diesen aber offenbar seit geraumer Zeit nicht mehr pflegt, hat mir mit der althergebrachten, traditionellen und gutbürgerlichen Briefpost einen elektronischen Datenträger mit Musik des genialen Pat Metheny zukommen lassen, der es mir offenbar – vor derart langer Zeit, dass ich mich nicht einmal mehr genau erinnern kann – angetan hat. Ich nutze nun das moderne elektronische Kommunikationsmittel des Weblogs, um meinen hochoffiziellen Dank auszuschreiben. Die ganze Welt soll erfahren, dass mir Gutes widerfahren ist!

So. Gute Nacht.